Volle Konnektivität in der Fertigung
15/07/2021 von Christoph Voigt, Lead Marketing | IIoT
Die Digitalisierung von Maschinen und Produktionslinien beginnt immer mit der Bereitstellung von Produktionsdaten. Sie müssen Ihre Anlagen freischalten und prüfen, wie die Daten übertragen werden können. Unsere neue Kooperation mit Cybus kann hier helfen.
Welche Produktionsdaten sind für Sie interessant und welche sind bereits vorhanden?
Der erste Schritt und der Schlüssel zu mehr Transparenz, Verständnis und effizienterem Anlagenbetrieb ist ein Überblick über die Daten bzw. Datenströme, die für Sie und Ihren Produktionsprozess relevant sind. So können Sie strukturiert vorgehen, wenn Sie diese Daten in einer IIoT-Plattform sammeln und gezielt zur Optimierung Ihrer Prozesse nutzen wollen.
Überlegen Sie also zunächst, welche Daten Sie benötigen und aus welchen Quellen diese stammen. Das können zum Beispiel sein:
- Maschinen- und Betriebsdaten sowie Steuerbefehle
- Qualitätsdaten aus Mess- und Prüfgeräten
- Umweltdaten wie z.B. Lufttemperatur in Fabrikhallen
- Peripherie-Daten
- Daten aus ERP, MES oder BDE, z.B. über Aufträge und Chargen
Nun können Sie abschätzen, welche dieser Daten bereits digital vorhanden sind und welche noch nicht abgerufen werden können. Der große Vorteil der Digitalisierung ist, dass Sie auch später jederzeit weitere Datenquellen hinzufügen und ergänzen können, wenn diese relevant werden.
Produktionsdaten sind eine wichtige, aber oft ungenutzte Quelle von Know-how.
Befähigung Ihrer Maschinen und Systeme für das IIoT
Viele Daten in modernen technischen Anlagen werden bereits über Sensoren gemessen und teilweise auch dezentral erfasst. In den meisten Fällen können sie über die HMIs oder SPSen abgerufen werden. Wenn dies der Fall ist, brauchen Sie nur zu prüfen, ob Ihr HMI oder Ihre SPS auch über Schnittstellen verfügt, um diese Daten in die Cloud zu übertragen.
Gerade bei der umfassenden Prozessüberwachung oder im Bereich der Qualitätsmessungen kann es aber sein, dass noch nicht genügend Daten gesammelt werden. Hier ist es notwendig, Ihre Systeme mit geeigneter Sensorik zu erweitern (Retrofit-Sensorik) und diese als Datenströme zu integrieren. So eignen sich z.B. Kamerasysteme zur Überwachung der Oberflächenqualität oder Kraftmessungen zur Fehleranalyse von Bauteilen. Die Messungen, jeweils zu den gemessenen Bauteilen, werden dann über Zeitstempel den entsprechenden Fertigungsparametern stringent zugeordnet und miteinander gekoppelt.
Konnektivität für Ihren Shopfloor
So vielfältig wie die Maschinen, Baugruppen und Anlagen sind, so vielfältig sind auch die Schnittstellen in den Werkshallen. Die wichtigste Schnittstelle im industriellen Bereich ist OPC-UA (Open Platform Communications Unified Architecture). Dieser offene Kommunikationsstandard ist plattform- und herstellerunabhängig und verfügt über ein hohes Maß an integrierten Sicherheitsmechanismen. Damit lassen sich die gewünschten Datenströme unkompliziert an eine Cloud-Anwendung übertragen.
MQTT ist eine weitere sehr verbreitete Schnittstelle für das IIoT, die besonders verkehrssparend ausgelegt ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass Administratoren sie sehr schnell und sicher implementieren können.

Neue Kooperation: Cybus - NEXOCRAFT
Unsere AIoT-Plattform graphicx.io kann mit allen technischen Systemen über OPC-UA, REST API oder MQTT kommunizieren. Unsere neue Partnerschaft mit dem IoT-Unternehmen Cybus erweitert die Palette der unterstützten Standards und Protokolle um ein Vielfaches. Darüber können Sie auch die folgenden Schnittstellen einbinden:
- Beckhoff ADS
- Fanuc FOCAS
- Heidenhain DNC
- Pfannenberg Connect
- Sick SOPAS
- Siemens SIMATIC S7
- Siemens SINUMERIK
- Werma WIN Ethernet
- Modbus/TCP
- PROFINET
- CAN Bus
- IO-Link
- Analog I/O
- Discrete I/O
- BACnet
- EtherNet/IP
- EUROMAP 15, 63
- HBM DAQ
- IEC-104 / 60870
- ISO-on-TCP
- MTConnect
- SHDR
- VRPC
Die Kooperation zwischen Cybus und NEXOCRAFT vereint das Beste aus beiden Welten: Die Connectware von Cybus sichert den übergreifenden Datenfluss für Produktionslinien zwischen Shopfloor und Cloud und ermöglicht den Aufbau skalierbarer Datenarchitekturen. Maschinen- und Sensordaten werden über Konnektoren gesammelt, ereignisbasiert vorverarbeitet und in ein einheitliches Modell überführt und stehen so für IT-Systeme und Anwendungen zur Verfügung.
Als Ergebnis der Kooperation existiert eine Connectware-graphicx.io-Schnittstelle, mit der alle Produktions- und Prozessdaten einfach an unsere AIoT-Plattform übergeben werden können. Hier stehen dann Monitoring- und Analysetools in vollem Umfang zur Verfügung: Echtzeit-Datenmonitoring, Industrial Health Scoring, KPIs, Dashboards, Reporting, etc.
Autor: Christoph Voigt | IoT & Solution Manager
Christoph Voigt hat über 30 Jahre Erfahrung in der Programmierung von Automatisierung, SPS, Sicherheitssteuerungen, Robotern und HMIs. Viele Projekte mit einem starken Fokus auf IoT und KI machen ihn zu einem Experten für die Erschließung dieser neuen Technologien für Industrieunternehmen.
